Alexander´s Eindrücke...
Boomers beat back! In der „Berliner Woche“ – der führenden Wochenzeitung für die Boomer+ Generation – fand ich eine Ankündigung zu einem Walking Football Turnier des TSV Mariendorf am Samstag, 27. August 2022 in … ja, in Mariendorf. Weil meine Generation ja nun in fast allen Ligen in Berlin wegen nachweislich fehlender Kraft nicht mehr spielfähig ist, klang der Ausblick, wieder im Team gemeinsam diesen großen Spaß haben zu können, den Fußballspielen nun einmal bietet, sehr verlockend. 
Der TSV Mariendorf hatte zum Turnier sieben Berliner und zwei „westdeutsche“ Teams eingeladen, um in zwei Fünfer-Gruppen mit anschließendem Halb- und Finale diesen gemeinsamen Spaß zu schaffen. Ich kam als Zuschauer um 9:45 Uhr zum Platz und stand – Dank der Willkommenskulturgastfreundschaftmenschlichkeit der anderen Walking Footballers – um 10 Uhr sehr stolz im grünen Trikot des Berliner Sport Clubs mit schwarzen Hosen und Stutzen auf dem Platz. Dann folgten Schlag auf Schlag die Spiele der Gruppenphase, die unser BSC Team mit einem zweiten Platz, der zum Halbfinale qualifizierte, abschließen konnte. 
Walking Football – ich bin begeistert. Jetzt wage ich mal eine Prognose. Das wird in den kommenden Jahren eine ziemliche Trendsportart. Alle Vereine, die etwas auf ihren Breitensport halten, werden sich beeilen, eigene Teams aufzustellen. Zu Beginn werden Turniere, die sicherlich bereits im nächsten Jahr auch zahlreiche Teams aus dem europäischen Ausland nach Berlin bringen werden, den Spielbetrieb bilden, bevor der BFV einen Ligaspielbetrieb organisieren wird. Wie gesagt, ich lehne mich hier mal aus dem Fenster und wage eine Prognose. 
Der BSC hat diesen Bedarf seiner Mitglieder bereits erkannt und vor vier Wochen sein Walking Football Team initial aufgestellt. (Nein, hier folgen keine weiteren Informationen weder zu den Regeln noch zum Spiel- und Trainingsangebot des BSC. Bitte googlen!). Warum wird Walking Football so ein Erfolg? Weil Weil Weil. Erstens, weil der Sport offen ist für alle Altersklassen. Im Turnier spielten viele viele jüngere Fußballer mit, die z. B. wegen Knie- oder Sehnenproblemen sonst gar nicht mehr spielen könnten. Zweitens, weil die Teams gemischt spielen können und nicht reine Herren- oder Damenteams gebildet werden müssen. Das ist einfach zeitgemäß und erhöht den Spaß für alle, es sei denn man steht auf „Lockerroom Talk“ wie Ex-Präsident Trump. Drittens, weil die Berliner Fußballvereine die Infrastruktur (Plätze, Organisationsstrukturen) haben, diese neue Spielweise des Fußballs einfach mit anzubieten. 
Genug übergeordnete Aspekte, was war denn jetzt aufm Platz? 
Die Szene des Turniers? Als wir den Ausgleich zum 1:1 im Halbfinale erzielten, der aber nicht gegeben wurde, weil wir angeblich den Freistoß aus 4 Metern Entfernung vor dem Spandauer Tor nicht „indirekt“ ausgeführt hatten. Dem Schiedsrichter auf dem Platz war die Sicht tomatig verstellt und der Keller in Köln war ausgerechnet in diesem Moment ausgefallen und keine VAR Überprüfung verfügbar. Und dann hat der Spandauer Abwehrspieler, der den scharf von uns vor das Tor geschossenen Freistoß, im Versuch vor unseren beiden einschussbereiten Mittelstürmern zu klären, unglücklich ins eigene Tor gelenkt hatte, auf faire Nachfrage des Schiedsrichters, ob er berührt habe, „fairerweise“ sagte, dass eine Ablenkung des Balles ja für ihn spürbar gewesen sein müsste. Da er aber – taube Gliedmaßen (?) – nichts gespürt habe, könne das gar nicht sein. Na jedenfalls, hat der Schiedsrichter das Tor nicht anerkennen wollen und weil wir dann aufmachen mussten, Halbfinale kannst du ja schlecht auf Unentschieden spielen, haben wir uns leider noch das 0:2 gefangen und waren damit im Spiel um den Dritten Platz. 
Noch drei Szenen des Turniers? 
Gleich das erste Spiel in unserer Gruppe A gegen den TSV Mariendorf haben wir mit 1:4 abgeschenkt. Klingt nicht nach Fairplay oder sportlich, war aber höflich, weil der gastgebende Verein hier ein Superturnier organisiert und damit dem Walking Football in Berlin einen weiteren großen Boost gegeben hat. 
Im zweiten Spiel in unserer Gruppe waren wir das einzige Team, das in der Gruppenphase den späteren Dritten des Turniers, den TSV Settmarshausen, besiegen konnte. Und, anders als die inflaTORischen Spiele der anderen Teams mit ihren oftmals 10 und mehr Toren, siegten wir mit einem, auf einer taktischen Meisterleistung aufgebauten 1:0. 
Im Spiel um den Dritten Platz trafen wir wieder auf die Beste-Laune-Truppe des Turniers aus der Nähe von Göttingen, den TSV Settmarshausen, und – doch, darf ich sagen – freuten uns nach Spielschluss auch mit ihnen, dass sie ihren Berlinausflug mit einem guten 4:2 krönen konnten. Das vierte Tor fiel aber erst in der letzten Minute der Spielzeit, weil wir beim Stand von 3:2 wieder hinten aufmachen mussten. Bleibt die Frage, was sahen denn die Regularien bei einem Endstand von 3:3 vor? 

Was fehlt in diesem Spielbericht? Alle Namen des BSC-Teams (EU DSGV?) und die Strichliste der Tore des Teams nach Minute und Ansetzung sowie die Beschreibungen der unglaublichen Rettungsszenen vor dem eigenen Tor. Und wer das Turnier am Ende gewonnen hat. Wann diese Informationen kommen? Kommt selbst zu den nächsten Spielen der Walking Footballer des BSC, dem Team mit gleich einer Halbfinalteilnahme trotz seiner Jugend von vier Wochen!